Saarlouis, den 9. Oktober 2012 – Deutschland ist nicht nur das Land der Ideen, sondern auch das Land der Energiewende. Ideen für die Energiewende wurden im Projekt PeerEnergyCloud konkret umgesetzt. PeerEnergyCloud ergänzt den Software-Cluster und hat dafür 2011 den Titel „Projekt im Software-Cluster“ erhalten. Für seine innovativen Ansätze wurde PeerEnergyCloud nun auch  als „Ort im Land der Ideen“ ausgezeichnet. Erneuerbare Energien können einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung leisten. Notwendig ist nun, dass eine Balance hergestellt wird zwischen den lokalen und denzentralen Energieversorgern und den dem Stromverbrauch.

Das PeerEnergyCloud-Partnerkonsortium erforscht sichere, energiebezogene Peer-to-Peer-Cloud-Dienste für den Energie-Marktplatz der Zukunft. Die Partner sind: Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), AGT Germany, SEEBURGER AG und die Stadtwerke Saarlouis

Für das Projekt, das einer von zwölf Gewinnern des Technologie- und Förderwett­bewerbes „Trusted Cloud“ des Bundeswirtschaftsministeriums ist, wurde bei der heutigen Veranstaltung ein echtzeitfähiges Smart Metering direkt aus Smart Homes gezeigt. Im Rahmen eines Festakts zeichneten die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und die Deutsche Bank heute PeerEnergyCloud als „Ausgewählten Ort 2012“ im bundesweit ausgetragenen Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ aus.

PeerEnergyCloud befasst sich mit der Entwicklung von Lösungen zur intelligenten Verteilung und Nutzung erneuerbarer Energien und ist für drei Jahre angesetzt (von 2011 bis 2014).

In einer spezialisierten Cloud-Infrastruktur entsteht beispielhaft ein neuartiger Marktplatz zum An- und Verkauf von Energiekontingenten für Prosumer (Erzeuger und Verbraucher).

Praktisch geht es darum, den Stromverbrauch in privaten Haushalten mit der Erzeugung in den Kraftwerken in Balance zu bringen. Ein Micro Grid bestehend aus ca. 100 Haushalten mit mehreren Photovoltaikanlagen im Stadtgebiet von Saarlouis wird von den dortigen Stadtwerken aufgebaut und betreut. Die Wohneinheiten sind neben dem Stromnetz mit einem Glasfasernetz zur Datenübertragung miteinander verbunden. Zur Übertragung vertraulicher, sensitiver Daten innerhalb dieses Micro Grids steht eine gesonderte, gesicherte Glasfaserleitung zur Verfügung.

Die privaten Haushalte verbrauchen rund ein Drittel des Stroms, der von Kraftwerken produziert und über die Netze der rund 700 Stadtwerke geliefert wird. Der Verbraucher weiß, wann er waschen will, die Spülmaschine laufen soll, die Stadtwerke wissen es nicht – noch nicht. Aktuell ist der tatsächliche Strombedarf zu einem bestimmten Zeitpunkt für die Stromerzeuger nicht verbrauchergenau voraussagbar. Standardlastprofile sind ungenau, der Lastgang lässt sich kaum optimieren, der Netzausbau muss sich an Spitzenlasten orientieren, Backup-Kraftwerke sind betriebsnotwendig.

Weitere Informationen: www.peerenergycloud.de