Darmstadt/Walldorf, 5. Oktober 2012 – Rund 250 Teilnehmer aus Industrie und Forschung besuchten die Future Business Software 2012 am 25. September 2012 in St. Leon-Rot. Auf der Konferenz diskutierten 14 hochrangige Rederenten die bevorstehenden Umbrüche im Markt für Unternehmenssoftware und die Herausforderungen, die sich daraus für die Software-Entwicklung ergeben. Organisiert wurde die Konferenz durch den Software-Cluster, Sieger im Spitzencluster-Wettbewerb der Bundesregierung.

Prof. Dr. Lutz Heuser, Sprecher des Software-Clusters, eröffnete die Konferenz mit einem Zitat von Jim Goetz von der Venture-Capital-Firma Sequoia aus dem Silicon Valley. Danach steht der Markt für Unternehmenssoftware durch Cloud Computing und neue Geschäftsmodelle vor einem Umbruch, der durch kluges Handeln jungen wie etablierten Unternehmen enormes Wachstumspotenzial bietet. Heuser stellte dies als Handlungsaufforderung für die Unternehmen im Software-Cluster heraus. Die „Future Business Software“ sei dazu eine wichtige Plattform des Austauschs und des Lernens von den Besten.

Auch Dr. Stephan Fischer, Global Head of Applied Research der SAP AG, betonte in seiner Begrüßung die herausragende Stellung, die der Software-Cluster als Netzwerk für angewandte Forschung und Entwicklung im Bereich Unternehmenssoftware in Europa besitzt. Gleichzeitig gehe damit die Verantwortung einher, diese Stärke zu nutzen und gemeinsam die Unternehmenssoftware der Zukunft zu schaffen – zum Nutzen von kleinen und großen Unternehmen ebenso wie zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der Region.

Die anschließenden Keynotes von Dr. Stephan Fischer (Global Head of Applied Research, SAP AG) und Dr. Wolfram Jost (Chief Technological Officer, Software AG) vereinte eine gemeinsame Botschaft: In Zukunft werden Produkte zunehmen in unternehmensübergreifenden Wertschöpfungsketten geschaffen. Gleichzeitig muss das Management der Geschäftsprozesse durch neuartige Softwarelösungen dynamisch und in Echtzeit auf Veränderungen reagieren können. Dies führt aus Entwicklungsperspektive zu einer Reihe von Herausforderungen: die Datenströme müssen sicher und vertrauenswürdig sein, riesige Datenmengen müssen schnell verarbeitbar sein (big data) und Softwarelösungen verschiedener Hersteller müssen ohne größeren Integrationsaufwand miteinander kombinierbar sein. Beide Referenten skizzierten Lösungsansätze ihrer Unternehmen.

Am Nachmittag wurde in zwei parallelen Tracks zu emergenter Software und agiler Software-Entwicklung die in den Keynotes angerissenen Themenkomplexe weiterdiskutiert und vertieft, u.a. durch Prof. Dr. Johannes Buchmann (TU Darmstadt), Michael Kleeberg (SEEBURGER AG), Prof. Dr. Ralf Reussner (Karlsruher Institut für Technologie), Dr. Joachim Schnitter (SAP AG) und Thomas Feld (Scheer Group). In einer abschließenden Podiumsdiskussion zur Frage „Hochvernetzte Geschäftsprozesse – Traum oder Alptraum?“ wurde die Diskussion schließlich wieder zusammengeführt. Als Ergebnis stand die Erkenntnis, dass sich die skizzierten Veränderungen nicht aufhalten lassen, dass aber die Akteure im Software-Cluster das Potenzial haben, durch Kooperation die Softwarelösungen zu schaffen, die die Wirtschaft von morgen benötigt.

Die Beiträge und Erkenntnisse der Future Business Software 2012 werden in einem Tagungsband zusammengefasst, der Anfang 2013 bei Springer Science + Business Media erscheint.

Premiumsponsoren der Konferenz waren die SAP AG und die Software AG. Weitere Sponsoren waren die CAS Software AG, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, developer garden, das Forschungszentrum Informatik (FZI), das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software-Engineering (IESE), das House of IT e.V., die imc AG, die intelligent views gmbh, das Unternehmensnetzwerk IT FOR WORK, das Kompetenzzentrum Informatik Saarland, die proALPHA Software AG, die Scheer Management GmbH, die SEEBURGER AG sowie die TU Darmstadt.