Darmstadt – In der Software- und IT-Dienstleistungsindustrie in Deutschland sollen nach Angaben des Fraunhofer ISI bis 2030 über 450.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Der „Software-Cluster – Softwareinnovationen für das digitale Unternehmen“, Gewinner des Spitzencluster-Wettbewerbs der Bundesregierung im Januar diesen Jahres, wird daher in den kommenden Jahren seine Ausbildungsprogramme gezielt weiterentwickeln.
Ergänzend dazu sollen spezifische Ausbildungsschwerpunkte Fachwissen vermitteln, welches zukünftig im „Europäischen Silicon Valley“, wie die Clusterregion auch genannt wird, unabdingbar sein wird. Dazu zählt beispielsweise der Studiengang „International Master Software Engineering for Embedded Systems“ oder die Promotion im Bereich „Emergente Software“. Schon heute ist der „Software-Cluster“ um Darmstadt, Kaiserslautern, Karlsruhe, Saarbrücken und Walldorf Europas größter Softwarecluster. Laut Truffle Capital erwirtschaften Unternehmen in der Software-Cluster Region 50 Prozent des Umsatzes der hundert führenden europäischen Softwareanbieter.
Auch im Jahr 2010 suchen wieder mehrere Hunderttausende junger Menschen nach einer freien Ausbildungsstelle oder einem passenden Studienplatz. Dabei spielt neben persönlichen Interessen und Begabungen auch die Frage nach den Zukunftschancen im angestrebten Beruf eine immer größer werdende Rolle. Die IT-Industrie ist als Wachstumssektor besonders interessant. So plant beispielsweise der „Software-Cluster Softwareinnovationen für das digitale Unternehmen“ – ein Zusammenschluss aus Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen um die Zentren Darmstadt, Kaiserslautern, Karlsruhe, Saarbrücken und Walldorf – für die nächsten Jahre die Ausbildungsmöglichkeiten signifikant zu steigern. Das bezieht sich sowohl auf Ausbildungsstellen für Fachinformatiker als auch auf duale Studiengänge mit hohem Spezialisierungsgrad. Die Jobperspektiven gelten schon heute als hervorragend. Die hohen Wachstumsraten der Softwareindustrie sollen auch in den nächsten Jahren laut einer Studie des Fraunhofer Instituts ISI stabil bleiben. Ein Umstand der sich auch auf dem Arbeitsmarkt auswirken soll. So prognostiziert das Fraunhofer Institut ISI bis zum Jahr 2030 über 450.000 neue Arbeitsplätze und damit einen gesteigerten Bedarf an Fachkräften in der Software- und IT-Dienstleistungsbranche in Deutschland. Schon heute klagt der ITK-Branchenverband BITKOM über Fachkräftemangel und 20.000 offenen Stellen im ITK-Bereich.
Der „Software-Cluster“ wird daher in den kommenden Jahren seine Ausbildungsprogramme gezielt weiterentwickeln. Im Januar gewann der Cluster den Spitzencluster-Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und erhält nun als „Spitzencluster“ öffentliche Mittel in Höhe von rund 40 Millionen Euro. Industrie und Wissenschaft investieren noch einmal die gleiche Summe. Diese Mittel sollen nicht zuletzt der Ausbildung von Nachwuchskräften zu Gute kommen: Schon jetzt werden die Cluster-Partner bis 2015 rund 9500 Personen im Bereich Informationstechnologie ausbilden. Aufgrund des Gewinns des Spitzencluster-Wettbewerbs ist die Ausbildung von 5.000 spezialisierten Fachkräften geplant. Dabei bietet der „Software-Cluster“ Plätze für jährlich 400 Auszubildende, 400 Bachelorstudenten, 200 Masterstudenten, 800 Diplomanden und 100 Doktoranden. Spezifische Ausbildungsschwerpunkte garantieren den Anwärtern Fachwissen, das zukünftig im „Europäischen Silicon Valley“, wie die Clusterregion auch genannt wird, unabdingbar sein wird. Dazu zählt beispielsweise der Studiengang „International Master Software Engineering for Embedded Systems“ oder die Promotion im Bereich „Emergente Software“.
Die Weiterbildungsmaßnahmen werden in Zusammenarbeit mit der Exzellenz-Graduiertenschule des Clusters von den unterschiedlichsten Trägern angeboten: Nachwuchstalente können hier sowohl von Universitäten – beispielsweise der Universität des Saarlandes – als auch von Unternehmen wie etwa der SAP AG aus Walldorf, der Software AG aus Darmstadt und der zum Software AG Konzern gehörenden saarländischen IDS Scheer AG profitieren. Auch Einrichtungen wie das Fraunhofer Institut und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) sind Teil des Spitzenclusters. Insgesamt sind über 350 Institutionen, darunter auch zahlreiche klein- und mittelständische Betriebe, in den „Software-Cluster“ eingebunden.
Truffle Capital veröffentlichte Anfang des Jahres in seiner Studie „Truffle 100 European Clusters“, ein Ranking der 42 europäischen Regionen, die eine wichtige Rolle in der Softwarebranche spielen. Laut dieser Bewertungsliste erwirtschaften Unternehmen in der Software-Cluster Region 50 Prozent des weltweiten Umsatzes der hundert führenden europäischen Softwareanbieter. Damit liegt der „Software-Cluster“ auf Platz 1 der Rangliste vor den Regionen Paris und London.