Herausragende Leistungen von Studierenden hat die TU in einer Feierstunde öffentlich gewürdigt: Das Präsidium der TU hat gemeinsam mit den Preisstiftern Datenlotsen GmbH, Dreßler Bau GmbH, Liebig-Gruppe, CEOS GmbH und Deutscher Akademischer Austauschdienst sehr gute Bachelor- und Masterarbeiten ausgezeichnet. 

Der mit je 2500 Euro dotierte Datenlotsen-Preis wurde an vier Studierende der TU Darmstadt verliehen, unter den Preisträgern befinden sich zwei Studierende des Fachbereichs Informatik:

Masterarbeit von Hany Abdulsamad, Fachgebiet Intelligente Autonome Systeme (IAS)
„Stochastisch optimale Regelung mit linearisierten Modellen“

Trajektorien-orientiertes Reinforcement Learning beschäftigt sich mit der iterativen Verbesserung einer Steuerungsstrategie, basierend auf lokalen Approximationen der Dynamik und Gütefunktion eines hochkomplexen Systems.

Die Stabilität dieser Lernverfahren hängt sehr stark von der Gültigkeit dieser Approximationen ab. Im Rahmen dieser Arbeit wird eine neue Regularisierung für die Entwicklung der Steuerungsstrategie untersucht, die den Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden State-Action-Verteilungen begrenzt und damit die Gültigkeit der Approximationen sicherstellt. Diese Regularisierung hat die Form einer neuen Beschränkung des allgemeinen Optimierungsproblems und wird durch eine Divergenz aus der Informationstheorie quantifiziert. Desweiteren wird eine zusätzliche Entropie-Unterschranke vorgeschlagen, um eine frühzeitige und suboptimale Konvergenz des Lernverfahrens zu verhindern und das Explorationspotential der Strategie aufrechterhalten und kontrollieren zu können. Zur experimentellen Validierung werden simulierte hochdynamische und nichtlineare Systeme untersucht. Die Ergebnisse zeigen im Vergleich zum aktuellen Stand der Technik eine erhebliche Verbesserung sowohl bezüglich der Qualität der gelernten Strategie als auch bezüglich der Effizienz des Verfahrens.

Bachelorarbeit von Karim Barth, Fachgebiet Simulation, Systemoptimierung und Robotik (SIM)
„Entwicklung einer Benutzerschnittstelle für teilautonome Inspektion mit mobilen Robotern in schwierigen Umgebungen“

Die Arbeit eines Operators auf Öl- und Gasplattformen ist mit lebensgefährlichen Risiken verbunden.

Die ARGOS-Challenge greift dieses Problem auf und strebt eine Lösung unter Einsatz von mobilen Robotern an, welche die Arbeit der menschlichen Mitarbeiter auf den Plattformen übernehmen sollen. Aktuelle Robotersysteme verfügen über hohe autonome Fähigkeiten, allerdings ist für die Integration in bestehende Arbeitsstrukturen eine Interaktion des Menschen mit dem Roboter nötig. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung einer für die ARGOS-Challenge maßgeschneiderten Benutzerschnittstelle für mobile Inspektionsroboter. Bestehende Systeme sind speziell für Robotikexperten konzipiert. Für Domänenexperten wie Operatoren der Öl- und Gasindustrie sind diese meist verwirrend und ohne spezielle Ausbildung nicht bedienbar. Die hier eingeführte Supervision-Nutzerschnittstelle nutzt ein einfaches, reduziertes Design. Die Interaktionsmethoden orientieren sich an Videospielen. Ein Modell für Operationsmodi wird eingeführt, welches aus der Arbeitswelt abgeleitet ist. Die Nutzerfreundlichkeit der Benutzerschnittstelle wird in einer Evaluation nachgewiesen. Ein Roboter wird erfolgreich durch ein komplexes Szenario navigiert, insbesondere durch Probanden ohne Expertise in der Robotik.

Der Fachbereich Informatik gratuliert Hany Abdulsamad und Karim Barth herzlich zu Ihrer Auszeichnung!

Den vollständigen Artikel mit allen Preisträgerinnen und Preisträgern von „Ausgezeichnet!“ finden Sie hier

Über die Datenlotsen

Die Datenlotsen Informationssysteme GmbH hat den Datenlotsen-Preis gemeinsam mit der Universitätsleitung der TU Darmstadt ins Leben gerufen, um Nachwuchswissenschaftler/innen nachhaltig zu fördern und auf hervorragende Leistungen in den genannten Studiengängen aufmerksam zu machen.

Gemäß dem Unternehmenscredo „Für die Bildung der Zukunft“ unterstützen die Datenlotsen mit ihrer Software CampusNet Lernen, Lehren und Forschen an den deutschen Hochschulen. Mit dem Datenlotsen-Preis sollen junge Menschen motiviert werden, sich für das Studium der Informatik, der Mathematik oder des Wirtschaftsingenieurswesen zu entscheiden. Denn: Wissen und Bildung ist die größte Ressource unseres Landes, und die Zahl wissensintensiver Arbeitsplätze nimmt stetig zu.

Wer den Datenlotsen-Preis erhält, entscheidet eine Vergabekommission. Dieser gehören an: Herr Dr. Manfred Efinger als Kanzler der TU Darmstadt, Herr Professor Mantel (Informatik), Herr Professor Reif (Mathematik), Herr Professor Hinz (Wirtschaftswissenschaften) und Herr Stephan Sachse, geschäftsführender Gesellschafter der Datenlotsen Informationssysteme GmbH.

sip/cst/jb